"Jugendmedienschutz" in Finnland vs Deutschland

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Markus
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Beitrag von Markus »

Zu "solchen" Filmen gehören auch hunderte von international anerkannten Klassikern des Films mit bekannten Schauspilern wie Al Pacino ("Scarface"), Dustin Hoffman ("Wer Gewalt sät...") oder Clint Eastwood ("Heartbreak Ridge"). Das geht WEIT über die vielbeschworene "Schmuddelecke" in der Videothek hinaus, wie Kino-Uninteressierte bequemerweise immer annehmen :x Von Filmen, die es ins "Museum of Modern Art" in NY geschafft haben (wie etwa "The Texas Chain Saw Massacre" von 1974, der in Deutschland verboten ist und hier in Helsinki sehr erschwinglich in Antilla zu erwerben ist) fange ich erst gar nicht an....

Mein persönlicher "Liebling" ist natürlich jener "Jugendschützer", der aus der alten deutschen VHS Verleihversion von "Psycho" (!) den Duschmord herausgeschnitten hatte :oops: :!: :D )
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Antje
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Beitrag von Antje »

Markus hat geschrieben: Fühlt sich jemand von euch in Deutschland WEGEN des weitaus strikteren "JugendMEDIENschutzes" ( also: Indizierung und Verbot von Spielfilmen und Computergames, was den Erwerb auch für Volljährige in D massiv einschränkt ) SICHERER vor Jugendgewalt als in praktisch allen anderen EU Ländern?
Jugendgewalt hat sicher auch andere Gründe als NUR Mediengewalt. Aber es gibt nun mal die Studie, die zeigt, dass Kinder/Jugendliche nach Ansehen von Gewalt auch gewaltbereiter waren.

Ich habe in D meine Medienauswahl nicht als eingeschränkt empfunden, allerdings spiele ich auch keine Computer/Konsolenspiele, liege DVD-technisch eher auf der gemässigten bzw. indipendent Linie und kaufe Kindermedien für bis 6Jährige.

Um Deine Frage zu beantworten, nein ich fühle mich nicht sicherer, wegen des strikteren Medienschutzes in D. Aber ich denke, dass Gewalt in den Medien zu gewaltbereiterem Verhalten führt, besonders, wenn den Judendlichen keine ktritische Sicht beigebracht worden ist, durch die das Gesehene richtig eingeordnet werden kann.

Wie sieht es denn konkret für Erwachsene /über 18Jährige aus: was musst Du machen, wohin gehen, um diese Filme/Spiele zu kaufen? Ich finde, eine gewisse Hürde "schreckt" schon ab. Will heissen, die judendliche "Laufkundschaft" wird abgehalten, während die bei freierhältlichen DVDs etc. sicher grösser ist.

Gibt es eigentlich noch Zigarettenautomaten in D? Meinem Mann fielen bald die Augen raus, als er die zum ersten Mal sah. Wie kann mit solchen Automaten der Nikotinkonsum reguliert sein?

Etwas abrupt- die Pfliche ruft. Werde aber mit Interesse weiter hierzu lesen.
Sid
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Beitrag von Sid »

Ab 2007 werden alle Zigarettenautomaten in Deutschland auf ec oder Chipkarte umgestellt, die die entsprechenden Daten (Alter) lesen kann. Das stimmt, jetzt ist das völlig unkontrolliert :roll:

Allerdings ist mein Mann dieser Meinung, dass solche Automaten nicht nur wegen dem Schutz der Jugendlichen in Finnland nicht eingesetzt werden, sondern weil sie im nu komma nix demoliert wären. Das gleiche gilt für Kaugummiautomaten und verlassene Autos. Man braucht sich nur umzugucken.
Markus
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Beitrag von Markus »

Antje hat geschrieben: Jugendgewalt hat sicher auch andere Gründe als NUR Mediengewalt. Aber es gibt nun mal die Studie, die zeigt, dass Kinder/Jugendliche nach Ansehen von Gewalt auch gewaltbereiter waren./quote]

Naja, diese "Studie" ist SO bombensicher anerkannt nun auch wieder nicht.
Derselben "Präventivgedanken"-Richtung verdanken wir ja hier in Finnland Alko und Co. Rein persönlich gesehen empfinde ich solche staatliche Intervention in einer Demokratie als verhängnisvollen Holzweg, dem Erlernen von selbstständiger Verantwortung und Denken nicht gerade förderlich, siehe dazu auch den nächsten Punkt.
Antje hat geschrieben:Wie sieht es denn konkret für Erwachsene /über 18Jährige aus: was musst Du machen, wohin gehen, um diese Filme/Spiele zu kaufen? Ich finde, eine gewisse Hürde "schreckt" schon ab. Will heissen, die judendliche "Laufkundschaft" wird abgehalten, während die bei freierhältlichen DVDs etc. sicher grösser ist.
:x

Naja, die über 200 verbotenen Spielfilme in D sind - wie der Name schon sagt- verboten, d h dürfen nicht verkauft werden. Der Besitz ist jedoch nicht strafbar wenn man nachwesien kann, dass man den Film VOR Inkrafttreten des verbots erworben hat.
Unnötig zu erwähnen, das KEIN anderes westliches Land u¨ber eine derartige Verbotsliste von Spielfilmen mehr verfügt- Sogar die Briten haben sich davon schon lange verabschiedet und die waren in den 80-ern fast (aber eben nur fast) genauso scharf auf "Erwachsenen Zensur" wie ihre deutschen Behörden Pendants.
Die Tausenden von INDIZIERTEN Titeln (ein weltweit EINMALIGES System in D, für Verleiher und Kunden gleichermassen kompliziert) können nur in Erwachsenen Videotheken mit "Kein Zutritt unter 18 Jahren" verliehen und verkauft werden. Es darf keinerlei öffentliche Werbung für diese Filme gemacht werden. Sie dürfen auch NICHT auf dem Postweg bestellt werden - sicher "lustig" wenn Du als Filmfan in der tiefsten Provinz kilometerweit von der nächsten grosstadt wohnst. In grösseren Städten gibt es natürlich auch Kaufhäuser, die indizierte Titel in einem "Giftschrank" bzw unter der ladentheke auf Nachfrage anbieten.
Sollte man als Erwachsener einen indizierten Titel Minderjährigen zugänglich machen drohen (theoretisch) saftige Gefängsstrafen. Also ja nicht den ungeschnittenen "Terminator" oder "Dirty Harry" offen rumlegen lassen! :D
Indizierte Filme laufen nur stark gekürzt im deutschen Fernsehen und die "Schere im Kopf" verhindert schon, das erwachsenere Stoffe für deutsche Filmemacher überhaupt für eien richtig erwachsene Umsetzung in Frage kommen.... :( Aber wie unser Grundgesetz schon sagt : "Eine Zensur findet nicht statt" (dam an ihr ja das Mäntelchen des Jugendschutzes übergestülpt hat.)
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heike
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Beitrag von heike »

Markus hat geschrieben:
Naja, diese "Studie" ist SO bombensicher anerkannt nun auch wieder nicht.
Derselben "Präventivgedanken"-Richtung verdanken wir ja hier in Finnland Alko und Co. Rein persönlich gesehen empfinde ich solche staatliche Intervention in einer Demokratie als verhängnisvollen Holzweg, dem Erlernen von selbstständiger Verantwortung und Denken nicht gerade förderlich, siehe dazu auch den nächsten Punkt.
Also Markus, ich finde Deine Ansichten zu radikal.
Jetzt verschmischt Du schon Alkoholsucht der Erwachsenen mit Kinder-und Jugendschutz. :!:

Es ist STRENG zu unterscheiden
wenn ein Alki oder auch ein Normalo ein Flasche Schnaps kauft, und der Meinung ist die innerhalb kürzester Zeit zu konsumieren, weiß er um die Folgen.
Beträufelst Du 3 Jährige mit Harry Potter Filmen, 8 Jährige mit "Geisterhaus" und 14 Jährige mit .....irgendeinem Horror/Schießerei/Prügelfilm so wirst Du immer das Gleiche beobachten: WÄhrend des Konsums eventuell Schrecken und Angst vor/über dem Unbegreiflichen und spätestens 1 Tag später versteckt mit Freunden oder ein offenes Spiel, jedenfalls werden Szenen und Handlungen nachgestellt....weil sie es nicht besser wissen :!: :!:

Filme/Spiele außerhalb des zugelassenen FSK sehen zu lassen hat nichts und rein gar nicht mit Erziehung zu Eigenverantwortung und Selbständigkeit zu tun.
Läßt Du Deine Kinder nur aus Ihren Fehlern lernen?

Du sagst doch auch nicht zu Deinem Kind, geh mal über die Straße und schau was passiert...

Kinder sollten zur Eigenständigkeit erzogen werden; JA!!! Aber nicht auf diesem Weg!!

Wer seine Filme in der Form und Qualität sehen möchte wie Du es bevorzugst ..tja der sollte halt in D nicht in die Provinz ziehen oder halt gewisse Anstrengungen nicht scheuen.

Die FSK ist bestimmt nicht in 100% der Fälle nachvollziehbar aber DU als verantwortungsbewußetes Elternteil kannst ja zu Hause entscheiden welche Filme im Einzelfall für den NAchwuchs noch vertretbar sind. DIe FSK ist aber eine sehr gute Leitlinie die man nicht allzuhäufig mißachten sollte.

Was man als Erwachsener jetzt so unglaublich vermißt zensierte Szenen nicht zu sehen, erschließt sich mir nicht. Aber dank Internet sind dem wohl heute alle Türen geöffnet, oder?

Fazit:
Ich kann keinen Zusammenhang zwischen der FSK in D und dem kontrollierten Alkohlkonsum in F. nachvollziehen.

.. nichts für Ungut
Heike
Markus
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Beitrag von Markus »

Kein Thema. Dazu ist so eine Diskussion ja da um verschiedene Standpunkte auf den Tisch zu packen.

Den einzigen klaren Zusammenhang, den ich zwischen der - m Vergleich zu allen anderen EU Ländern - beispiellosen Zensur in D und der finnischen Alkoholpolitik sehe ist eigentlich dieser: Beides ist bestimmt von populistischer Augenwischerei, bei der von staatlicher Seite lieber mit Verboten und Reglementierungen um sich geschmissen wird - man "unternimmt" ja schliesslich etwas - statt an die alltäglichen Wurzeln von jugendlicher Perspektivenlosigkeit und sozialen Schieflagen in der Gesellschaft heranzugehen, da dies zu "umständlich" ist und mit vielen unangenehmen Wahrheiten verbunden ist, über die man als "Normalbürger" weniger hören und lesen will als über die Buhmänner Alkohol (F) und "böse" Fime/ Spiele (D).

Zu keinem Zeitpunkt habe ich den Sinn von ALTERSFREIGABEN in Frage gestellt - damit erfüllt die FSK dieselbe Funktion wie zig Instanzen in anderen EU Ländern auch. Aber Altersfreigaben reichen uns in D ja nicht aus, denn schliesslch vertrauen wir weder den Eltern, den Kindern und generell nicht dem mündigen Bürger als selbstbestimmtes Individuum. Deshalb brauchen wir ja auch noch die BPJM (Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien) die "freiwilligen Selbstkontrollen" FSF (Fernsehen) und USK (Altersfreigaben für Computerspiele) - und obwohl schon dieses Sammelsurium an Gremien unzählige Flme und Spiele erst gar nicht auf den deutschen Markt kommen lässt wird von konservativer Seite der Panik-Ruf nach noch mehr staatlicher Zensur laut! :roll:

Fü mich stellt dieses Thema - da ich ja in Finnland lebe - kein grösseres Problem mehr dar, aber wenn ich nach D zurückblicke und dortige Debatten verfolge, graut es mir schon ein bisschen.
Nicht umsonst hat nicht mal unser Nachbar Österreich unsere gestrengen Zensurpraktiken übernommen. Gut für Österreich (die deshalb sicher nicht mit einer Flut an Amokläufern zu ringen haben :shock: ).

Wer sich aus seinem Demokratie- un Kunstverständnis heraus klar von den bevormundenden deutschen Zensurpraktiken im Namen des "Jugendschutzes" distanziert denkt doch nicht automatisch, das deshalb ALLES gleich in Kinderhände gehört! Wozu gibt es schliesslich Altersfreigaben? Doch die werden in der EU mehrheitlich auch ohne eine drakonische Zensur durchgesetzt, auch von den Eltern, von denen ich mal nicht annehme, dass sie automatisch SO VIEL medienkompetenter als ihre deutschen Gegenstücke sind, denen man ja tunlichst unter die Arme greifen MUSS, damit ihr Nachwuchs nicht verroht. :D

Als Vater werde ich sicher ein wachsames Auge darauf halten was meine Tochter so guckt - ABER dafür brauche ich doch nicht den Staat!! :!:

Nebenbei: Es gibt sicher 100 000 Dinge, die ich persönlich nicht mag bzw mich nicht interessieren. DESHALB spreche ich aber noch lange Niemanden das Recht ab bis zur Gehirnerweichung Reality Soaps oder Schlagersendugen zu konsumieren, auch wenn ich mir um den Gesiteszustand der Betreffenden schon so meine Sorgen mache. DAS ist Demokratie, das ist Vielfalt. Wir haben es doch sonst auch nicht so mit der "MONOKULTUR"...oder? :?: :)
Sid
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Beitrag von Sid »

Hab gerade im Halbschlaf vom Radiowecker gehört, dass in Deutschland (der Lordi Mekka) wurde das neue Video "Will you love a monsterman" zensiert. Finnland war erbost, weil gerade Deutschland sowas vornimmt. Wie ich verstanden habe, ging's um eine Szene einer Sezierung mit der Kreissäge. Nun ja :roll:
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Antje
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Beitrag von Antje »

Markus hat geschrieben: Naja, die über 200 verbotenen Spielfilme in D sind - wie der Name schon sagt- verboten, d h dürfen nicht verkauft werden. Der Besitz ist jedoch nicht strafbar wenn man nachwesien kann, dass man den Film VOR Inkrafttreten des Verbots erworben hat.
Deinen Ärger darüber kann ich nun besser verstehen. Mir war nicht bewusst, dass man erstens Filme verboten hat und zweitens, sie auch privat nicht sehen darf, selbst wenn man sie von .com kauft.

Wie sieht's denn politisch aus? Ist D "stolz" auf sein Medienverbot, sprich, will es fortführen? Gibt es eine Lobby, dies zu ändern?

Es ist sicher ein feiner Grad zwischen "Schutz" und "Bevormundung" besonders auf diesem Gebiet, das ja doch spezialisiert ist. Will heissen, sicher nur wenige wirklich einschränkt bzw. stört, was nicht heissen soll, dass es deswegen nich dennoch Zensur ist und somit dem Grundgesetzt widerspricht!

Kannst Du in D strafrechtlich verfolgt werden, wenn Du den ungeschnittenen Terminator aus US/UK einfliegst und zu Hause schaust, oder nur, wenn Du ihn freizugänglich für Kinder herumliegen hast?
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roelli
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Beitrag von roelli »

Sid hat geschrieben:Hab gerade im Halbschlaf vom Radiowecker gehört, dass in Deutschland (der Lordi Mekka) wurde das neue Video "Will you love a monsterman" zensiert. Finnland war erbost, weil gerade Deutschland sowas vornimmt. Wie ich verstanden habe, ging's um eine Szene einer Sezierung mit der Kreissäge. Nun ja :roll:
Lordi ist mir manchmal in der Beziehung auch ein bisschen abartig. Sowas würde ich meinen Kindern auch nicht unbedingt zeigen.

Das Zensieren in D wird mE auch noch, durch die Erfahrungen aus dem 3. Reich und dem Krieg mitbestimmt.
z.B. gibt es in dem Film Die Abenteuer des Werner Holt auch eine Szene in der die SS mit der Kreissäge Menschen zersägt. Man sieht zwar nichts davon in dem Film, aber es ist drin und es gilt mit als Schlüsselszene.
http://www.defa-sternstunden.de/filme/wholt.htm

Als Gestern die Schändungsbilder aus Afghanistan durch die Presse gingen. Hat mich die Art und Weise an Kongo Müller erinnert, von dem gibt es nämlich ähnliche Bilder.
http://ametas.homepage.t-online.de/filmtage/maker03.htm
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heike
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Beitrag von heike »

sagt mal bin ich verbohrt oder hat nicht auch mal unsere viel besungene Freiheit ihre Grenze

Wer braucht den bitte benannte Szenen "Kettensägen auf Menschenhaut" um seiner persönlichen Freiheit genüge zutun.

Ich empfinde es nicht als Bevormundung, sondern da hat jemand der was zusagen hat (in diesem Fall der Staat) ein Auge darauf, das nicht jeder seine Okkult bis in abartigste führen darf und dies noch der Öffentlichkeit präsentiert.

Denn das ist es doch, die Eigenverantwortlichkeit der Menschen funktioniert nun mal leider nicht immer.
Hat man erstmal so einen Mist auf Leinwand (DVD) gebrannnt, bedarf es nur eines menschlichen Fehlers (kein gutes Versteck oder Unachtsamkeit) und schon haben unsere lieben Kleinen gleich eine neue Sicht, wie man unter Erwachsenen umgeht und die Größeren haben eine neue Form der Quälerei entdeckt. Toll :twisted:

Ist es das Wert ???? :twisted: :shock:
Markus
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Beitrag von Markus »

An obiges Posting anknüpfend werfe ich mal die Frage in den Raum:
Glaubt ihr, dass Kinder, Jugendliche, aber auch deren Eltern in Deutschland GEFÄHRDETER als in allen anderen Ländern der westlichen Welt sind durch Medien (egal ob nun Film, Musik oder Games) "sozialethisch desorientiert" zu werden und deshalb mit besonderer staatlicher Fürsorge vor sich selbst geschützt werden müssen? :?:
Wenn dem NICHT so wäre hätten andere EU Länder die Schere und die "böse Liste" doch genau so flink zur Hand, denn Eines glaube ich nicht: Das den Engländern, Franzosen, Spaniern, Italienern, Schweden, Dänen, Österreichern und eben auch Finnen das Wohl ihres Nachwuchses WENIGER wichtig ist als den Deutschen! :( Warum nimmt man sich an "unserem" scharfen Vorgehen geschlossen eben KEIN Beispiel?

Zur Straf Frage: Was niemand merkt tut natürlich niemand weh, aber THEORETISCH könnte die "böse Schwiegermutter" oder der nette Nachbar von nebenan den zuständigen Behördern schon einen Tipp geben, dass jemand verbotene Filme im Regal stehen haben KÖNNTE bzw die indizierte "Last Boy Scout" DVD mit Bruce Willis in einem Familienhaushalt angeschaut wurde (Ob die Kleinen nun bei der Gelegenheit auch wirklich wach waren oder nicht ist da zuerst einmal sekundär!). Damit sind der Denunzianten Mentalität natürlich Tür und Tor geöffnet und ich denke, dass gerade WIR in Deutschland derartige Spitzeleien NICHT fördern sollten. :(
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Jörkki
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Beitrag von Jörkki »

Markus hat geschrieben:Zum Thema würde mich aber mal wirklich interessieren: Fühlt sich jemand von euch in Deutschland WEGEN des weitaus strikteren "JugendMEDIENschutzes" SICHERER vor Jugendgewalt?
Na klar!!! Ähhh... Natürlich nicht.
heike hat geschrieben:Wer braucht den bitte benannte Szenen "Kettensägen auf Menschenhaut" um seiner persönlichen Freiheit genüge zutun.
Die Kettensäge natürlich! :wink:
heike hat geschrieben:Ich empfinde es nicht als Bevormundung, sondern da hat jemand der was zusagen hat (in diesem Fall der Staat) ein Auge darauf, das nicht jeder seine Okkult bis in abartigste führen darf und dies noch der Öffentlichkeit präsentiert.
1. Die Frage ist ja eben, _ob_ Vater Staat da was zu sagen hat.
2. Warum sollte nicht jeder seinen Okkult ins abartigste führen? Sollte es vielleicht auch verboten werden, dass sie in 'Jackass' Würmer essen? (Das ist ziemlich abartig.) Und sollte es dann nicht vielleicht auch verboten werden, dass jemand überhaupt die Formulierung "Kettensägen auf Menschenhaut" in einem Forum schreibt - es ist auch wiederlich, sich das nur vorzustellen.
3. Ob man es der Öffentlichkeit präsentiert, ist eine andere Frage. Und welcher Öffentlichkeit (also z.B. nur Erwachsenen) noch eine andere.

Allgemein: Ich glaube nicht, dass Zensur (sowohl Medien, als auch Drogen - damit mein ich auch Alk) großartige positive Wirkungen hat:

1. In Finnland wird strikter mit Alk umgegangen, haben die Finnen deshalb weniger Alk-Probleme als die Deutschen?
2. In Deutschland wird strikter mit Killerspielen umgegangen, haben die deutschen deshalb weniger Probleme mit Killer-Spielen? (Hat irgendeine der beiden Nationen überhaupt eins? Keine Ahnung.)
3. In Holland ist Kiffen toleriert, trotzdem kiffen mehr Deutsche als Holländer, und nochmehr Briten.
4. In vielen Staaten der USA gibt es Todesstrafe auf Mord, gibt es deshalb weniger Morde dort als in Staaten ohne Todesstrafe?? (Ok, das passt nicht ganz, weil in USA Mord nicht 'mehr' verboten ist als anderswo.)

Also meiner Meinung nach ist Zensur kein geignetes Mittel für bzw. gegen irgendwas (damit meine ich nicht Jugendschutz, das ist ein anderes Thema). Das einzige was langfristig hilft, ist Aufklärung, Aufklärung, Aufklärung. Schließlich ist der Grund dafür, dass wir uns nicht täglich Heroin spritzen auch nicht der, dass es verboten wäre, sondern der, dass es gefährlich ist. Oder: Wir bringen unsere Mitmenschen nicht deshalb nicht um, weil es verboten wäre, sondern weil wir soziale Tiere sind und es gegen unsere Moralvorstellung geht.

Zensur ist ein populistisches Mittel, das - bei genügend großer Verängstigung - die Massen dazu bringt, einen bestimmten Politiker zu wählen oder diejenigen Medieninhalte zu konsumieren, die über das erreichte 'gefährliche Ausmaß' berichten. Langer Sermon. MHO.
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heike
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Beitrag von heike »

Jörkki hat geschrieben: 2. Warum sollte nicht jeder seinen Okkult ins abartigste führen? Sollte es vielleicht auch verboten werden, dass sie in 'Jackass' Würmer essen? (Das ist ziemlich abartig.)
allerdings um sich im nachhinein die Hände reinzuwaschen schreibt Jackass sinngemäß, scheinbar im Vollem Bewußtsein seiner "Vorbildfunktion":

"Video´s und Filme eventueller Nachahmer werden nicht geöffnet"

...ja dann ist ja wieder alles in Butter
Jörkki hat geschrieben: Und sollte es dann nicht vielleicht auch verboten werden, dass jemand überhaupt die Formulierung "Kettensägen auf Menschenhaut" in einem Forum schreibt - es ist auch wiederlich, sich das nur vorzustellen
soo?? aber wenn ich recht verstanden habe darf die Gruppe Lordi uns soetwas im MTV/VIVA zeigen ???? da wir ja keine Zensur wollen/brauchen?
Jörkki hat geschrieben: Das einzige was langfristig hilft, ist Aufklärung, Aufklärung, Aufklärung.
jaaa, da kann ich Dir mal zustimmen, das wäre die Königsliga. Aber solange der von uns gewählten Regierung nichts dazu eingefallen ist , lebe ich dennoch gerne mit Zensur.
Obwohl ich ein Querkopf bin, ist es in diesem Fall vollkommen in Ordnung für mich.
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roelli
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Beitrag von roelli »

heike hat geschrieben:
Jörkki hat geschrieben: 2. Warum sollte nicht jeder seinen Okkult ins abartigste führen? Sollte es vielleicht auch verboten werden, dass sie in 'Jackass' Würmer essen? (Das ist ziemlich abartig.)
allerdings um sich im nachhinein die Hände reinzuwaschen schreibt Jackass sinngemäß, scheinbar im Vollem Bewußtsein seiner "Vorbildfunktion":

"Video´s und Filme eventueller Nachahmer werden nicht geöffnet"

...ja dann ist ja wieder alles in Butter
Das ist übrigens die finnische Version von Jackass, auch nicht unbedingt mein Sache. :(
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Markus
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Beitrag von Markus »

Hier ist mal die Frage angeklungen was denn so in D GEGEN die Zensur unternommen wird.

LEIDER dringt das Thema VIEL ZU SELTEN von der umgekehrten (also zensurkritischen oder wenigstens mal wirklich um Objektivität bemühten) Sichtweise an die Öffentlichkeit) was bei TV Debatten dazu führt, dass der normalbürger sich mal wieder wohlig in seinen Vorurteilen gegenüber "Horrorvideos", "Killerspielen" und "Ekelrockern" bestätigt sieht. Gerade auch deshalb finde ich diese diskussion ja sehr interessant, denn wenn engagierte filmfreunde im Netz diskutieren ist man sich zwar schnell einig, das die Zensur einer demokratie wie der unseren schlecht zu Gesicht steht und in der politik bestimmte medien nur zu gern als Sündeböcke benutzt werden...aber man kommt nicht so recht vom Fleck.

In Videotheken und Filmshops wurde im vergangenen Jahr nach der 2005 erfolgten Beschlagnahme des Horrorfilmklassikers "Blood Feast" (von 1964!!!) eine Unterschriftenaktion gestartet um mit einer Petition eine Debatte des Themas im Bundestag zu erreichen - das wurde allerdings noch "rechtzeitig" abgeschmettert :(

Gnerell kommt da sehr schwer was ins Rollen, weil a) die deutschen Filmverleiher zT zu zerstritten und eigensinnig sind um geschlossen zu protestieren, b) Dem gemeinen DVD Käufer es völlig egal ist, ob aus seiner kaufhaus DVD vom Grabbeltisch 30 Minuten herausgeschnitten worden sind: Hauptsache billig und c) leider Viele ihre persönliche Abneigung gegen bestimmte Medien und Filmgenres legitimiert sehen und erst gar nicht daran denken auch mal für die interessen anderer einzutreten solange IHRE persönlichen Vorlieben nicht von staatlicher Seite willkürlich beschnitten werden.....SO sieht es leider aus und das merkt man auch auf dem deutschen DVD Markt. Vieles, was im Ausland an hochwertigen Veröffentlichungen Sammlerherzen höher schlagen lässt, darf bei uns nicht legal erworben werden und kommt dann doch via Österreich als billig zusammengeklaute, mit deutschem Ton unterlegte Raubkopie für 1-2 Monate auf den Markt, bevor die 100ste Version von "Tanz der teufel" eingezogen wird. :( Dises Trauerspiel ist seit Jahrzehnten an der Tagesordnung, ehrliche Verleiher und Sammler, die keine Boots wollen, obwohl ihnen deutscher Ton auch mal ganz lieb wäre, gucken in die Röhre. Der Fan gibt sein Geld im Ausland aus um Quualität zu bekommen und viele kleine Verleiher kämpfen unter dem Argusauge des "Jugendschutzes" ums Ûberleben, da ihnen das Geld fehlt in "kontroverse Titel" wirklich zu investieren, wovon letztlich doch wieder nur die ganz grossen Major Labels profitieren.
Sehr innovationsfeindlich, gar reaktionär und vorurteilsbelastet - so stellt sich die deutsche Medienlandschaft für den interessierten Unternehmer da.
Da muss schon noch irgendwann ein Weckruf aus Brüssel erfolgen....Hogffentlich! :)
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